Was ist mit Wookiee?

Hallo zusammen,

mit ein paar Tagen Abstand ein kleiner Bericht von der VDH DM von eurer Rahja.

Zu allererst: Wookiee geht es gut. Wir haben zwar morgen erst unseren Physio-Termin, aber aktuell bewegt er sich dank Schmerzmittel recht flüssig. Mal sehen, was Frau Karl dazu sagt.

Drum herum

Aber der Reihe nach….Wir sind am Mittwoch frohen Mutes nach Gelsenkirchen aufgebrochen, haben abends das Stadion besichtigt und dank Tipp von Martin Maier vom RSV2000 ein Gelände für ein kleines Probefährtchen gefunden. Alles im grünen Bereich.

Im Gegensatz zum Hotel, das war nicht im grünen, sondern eher im Großstadt-Bereich. Aber nach einer kleinen Erkundungstour haben wir dann doch einen nahegelegenen Park gefunden. Dafür waren alle im Hotel super freundlich und bemüht uns einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten. War auch nötig, denn so Landeier wie wir bekommen in der Großstadt beinahe kein Auge zu. Da ist ja rund um die Uhr Betrieb! Dafür haben wir uns dann am tollen Frühstücksbuffet ausgetobt. Also Frauchen und Herrchen natürlich.

Der Trainingstag

Man schnackt etwas mit der „Konkurrenz“, schaut den anderen Rassevertretern beim Arbeiten zu und ist noch ziemlich entspannt. Man hat auch viel Zeit, zumindest vor dem Training. Dann waren wir um 14:50 Uhr an der Reihe und da wir nur drei Starter waren bedeutet das 15 Minuten Trainingszeit.

Für Unterordnung und Schutzdienst!!! Da geht nicht viel. Kurz laufen ein Sprung und Voraus. Jeder Starter braucht einen Helfer, der passend für das Voraus entsprechende Utensilien vorbereitet. Und noch mehr Helfer werden gebraucht um Hürde und Kletterwand zu entfernen und die Revierverstecke aufzustellen.

Einmal noch kurz durchreviert und fertig. Ach ja, hat bei Wookiee nicht funktioniert. Macht er aber beim Training immer so, wahrscheinlich lag es auch an Heike. Das schwierige Versteck hinter den Fahnenmasten hat er gut genommen, wollte dann aber etwas abkürzen. Dann noch etwas Zeit totschlagen bis zur Auslosung und ……. wir starten am Freitag in Unterordnung und Schutzdienst.

Der Freitag

Unser Partner bei der Unterordnung ist übrigens David Buss.

Für uns kein Unbekannter. Er war schon mal Helfer bei der KLSP und Herrchen damals als Leistungsrichter im Einsatz, die beiden kennen sich noch. Ist ein Top Hundeführer und startet für den SV. Es ist ein tolles Bild, wie Heike mit Wookiee und David mit seinem Henrik einlaufen. Alle voll konzentriert, da gibt’s kein Weggucken – super Vorführung. Wie auch der Rest von Wookiee’s Unterordnung.

Verloren hat er beim Apportieren für einmaliges Umsetzen des Holzes bzw. „könnte das Holz noch besser präsentieren und etwas fester halten und etwas schneller in die Grundstellung wechseln“. Alle Bringübungen deshalb im Gut! Ja, ist ja hier keine Ortsgruppenprüfung, sondern die VDH-DM. Wobei man sagen muss, dass am Sonntag die Übungen im „sg“ gewesen wären 😉

Beim Voraus hat Wookiee das erste Platz vergeigt. Aber die Beiden haben ordentlich 87 Punkte erreicht. Das ist auf diesem Niveau aller Ehren wert!

Im Schutzdienst ging’s auch gut los. Revieren im Vorzüglich, Stellen und Verbellen im gut. Er belästigt halt immer etwas. Fluchtvereitelung, Wiederangriff und Überfall aus dem Rückentransport immer mit vollen Griffen, die im Übergang noch etwas ruhiger gehalten werden müssten.

Und dann der Schock. Im Zweiten Teil geht Wookiee rasant durch den Angriff. Der Helfer hatte sein Tempo in Verbindung mit dem relativ geringen Gewicht wohl unterschätzt. Auf jeden Fall stieg Wookiee zu hoch, hat sich auf der Spitze der Flugbahn auch noch in sich verdreht und musste den Griff öffnen. Er flog ein gutes Stück und – wie auf Fotos zu sehen ist – schlug unsanft mit nach hinten gestreckten Hinterläufen auf dem Rücken auf.

Nach kurzer Schrecksekunde (zwar verständlich, hat uns aber ein „vorhanden“ eingebracht) konnte er jedoch wieder einen Griff setzen und den Schutzdienst tatsächlich abschließen.

Wäre sonst wohl ein mittleres „gut„ geworden, so halt ein hohes Befriedigend.

Viel wichtiger aber war – hat er sich etwas getan? Vielen Dank an Maritta Petrik, die ihn als Hundephysiotherapeutin sofort abgetastet und hinterher noch eine Spritze mit „Traumeel“ verabreicht hat. Da war er ziemlich schmerzempfindlich im Rücken und zeigte stark verzögerte Stellreflexe an den hinteren Gliedmaßen und ging hinten rechts leicht lahm. Da kein Tierarzt vor Ort war (bei einer Veranstaltung mit 50 Hunden eigentlich ein Unding) hat sich eine Hundesportlerin und Tierärztin freundlicherweise Wookiee noch einmal angesehen – danke an Sue Chandraratne für die schnelle Hilfe! Hier waren die Reflexe schon wieder etwas besser und es schien augenscheinlich nichts Schlimmes zu sein. In Absprache mit Tierarzt, nationaler Aufsicht und einem Mitglied des VDH-Vorstands entschieden wir, bis zum nächsten Morgen abzuwarten und dann zu entscheiden, ob ein weiterer Start möglich ist.

Der Samstag

Es war leider nicht möglich. Am Freitag lief Wookiee etwas unrund, sprang nicht ins Bett – was ein untrügliches Zeichen für körperlichen Unwohlsein ist und hüpfte auch nur auf drei Beinen in die Autobox. Theoretisch hätte er wohl noch suchen können. Aber Frauchen und Herrchen starten nur mit einem 100% gesunden Hund! So meldeten sie ihn für die Fährte ab und dann konnte er auch gleich schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente bekommen. Das wäre wegen Doping sonst nicht möglich gewesen. Enttäuscht waren wir darüber, dass der Helfer sich nicht einmal nach dem Gesundheitszustand des Hundes erkundigt hatten, der sich während des Schutzdienstes verletzte. Wenn meinem Herrchen in der Vergangenheit so etwas passiert ist (im Schutzdienst immer möglich und er hat auch zahlreiche Kreis- und Landesmeisterschaften „gehetzt“), war er aber danach bei Hund und Frauchen…

Der Rest…

…ist schnell erzählt. Nach der ersten Niedergeschlagenheit, weil sich der ganze Aufwand der Vorbereitung in Sekundenschnelle in Nichts aufgelöst hat, ist wieder Zuversicht am Horizont. Nicht zuletzt durch den Zuspruch unseres kleinen aber feinen Fanclubs – danke für die Unterstützung und die tröstenden Worte. Wir haben mit der KfT-Mannschaft ein paar schöne Tage verbracht und hatten trotzdem unseren Spaß.

Zugenommen haben die Beiden auch. Kein Wunder, bei den Mengen die sie – wohl aus Frust – im Hexenhäuschen konsumiert haben.

 

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